Spielbericht 28.Spieltag Regionalliga Nordost

Das war ernüchternd: Unser Greifswalder FC hat sein Heimspiel gegen die U23 von Hansa Rostock mit 1:3 verloren. Bereits nach 21 Minuten lagen unsere Jungs mit 0:3 hinten. Und als die große Chance zum Anschluss da war, um vielleicht noch das Comeback zu schaffen, wurde auch noch ein Elfmeter verschossen.

Mit zwei Veränderungen in der Anfangsformation startete unser Team in das Heimspiel gegen Hansa Rostock II. Für den gelbgesperrten Coskun rückte Adewole in die Verteidigung, dafür begann Schmedemann dieses Mal links hinten. Außerdem bekam Cabrera den Vorzug vor Eshele.

Wie die Partie dann begann, hatte sich auf Greifswalder Seite im Vorfeld wohl niemand so vorgestellt. Eine Freistoß-Flanke nach Eglseder-Foul bugsierte Schmedemann ins eigene Netz – bereits früh die kalte Dusche für unsere Jungs (9.). Doch es kam danach noch dicker: Werner spielte einen Fehlpass im Aufbau, Rostocks Singh holte sich die Kugel und legte zu Wollschläger rüber, der nur noch einschieben musste (12.). Es war ein katastrophaler Auftakt, der seinen Höhepunkt im 3:0 von Brzozowski fand. Der polnische Junioren-Nationalspieler konnte ungehindert ins Zentrum dribbeln und versenkte den Ball mit seinem starken linken Fuß aus der Distanz (21.). Kurz darauf hätte Bachmann für den FCH sogar noch das vierte Tor erzielen können, doch er konnte die Kugel nicht entscheidend an Werner vorbeispitzeln (22.).

Daraufhin reagierte unser Trainer und nahm Eglseder vom Platz. Für ihn kam Bandowski und Schmedemann rückte wieder ins Zentrum. Defensiv stand unser GFC daraufhin zwar sicherer, entwickelte nach vorne aber nach wie vor keine Torgefahr. Benyamina hatte in der 35. und 39. Minute mal zwei Abschlüsse, wirklich gefährlich wurde es allerdings nicht. Auf der anderen Seite traf Dietze für die Rostocker nur das Außennetz (41.).

In der zweiten Halbzeit agierten unsere Jungs nach der Einwechslung zur Pause von Eshele und der späteren Hereinnahme von Manske dann mit vier Stürmern. Wirklich Durchschlagskraft entwickelte sich dadurch allerdings auch nicht. Eshele wurde in der 65. Minute von Benyamina freigespielt, setzte die Direktabnahme allerdings weit über den Kasten. Drei Minuten später verhinderte Werner mit einer starken Parade gegen Dietze das 0:4.

Kurz darauf hatte unser GFC die große Chance auf den Anschlusstreffer. Benyamina wurde im Strafraum gefoult und trat zum Elfmeter an. Doch wie es an solchen Tagen so ist, verschoss unser Stürmer zum ersten Mal in der laufenden Saison vom Punkt (70.). Den nächsten Abschluss hatte Kocer für unsere Greifswalder, doch auch in dieser Situation konnte Kocer parieren (73.). Das Spiel plätscherte daraufhin etwas vor sich her. Unsere Jungs liefen an, fanden die Lücke jedoch nicht. Erst in der 90. Minute gab es dann doch noch einmal etwas Grund zum jubeln, denn Eshele verarbeitete eine Benyamina-Hereingabe stark und traf daraufhin mit einem strammen Schuss zum 1:3. Es war die letzte nennenswerte Aktion an einem insgesamt enttäuschenden Nachmittag für unseren GFC.

Beim Gedanken an unsere nächste Partie wird es bei dem einen oder anderen mit Sicherheit jetzt schon kribbeln. Am Freitagabend, 12. April, ist unser Greifswalder FC um 19 Uhr zum Spitzenspiel beim FC Energie Cottbus im Stadion der Freundschaft zu Gast. Wer noch kein Ticket hat, kann sich hier noch eins sichern.

Greifswalder FC – FC Hansa Rostock II 1:3 (0:3)

Greifswalder FC: Werner – Farr (78. Sanin), Eglseder (24. Bandowski), Adewole, Schmedemann – Brandt – Kratzer (46. Eshele), Vogt (78. Marx), Cabrera (56. Manske) – Benyamina, Kocer

FC Hansa Rostock II: Hagemoser – Lang, Rossipal (79. Kozelnik), Ruschke (63. Celotto) – Postelt, Krüger, Brzozowski, Dietze, Bachmann – Singh (63. Albrecht), Wollschläger (79. Dei)

Tore: 0:1 Schmedemann (9./Eigentor), 0:2 Wollschläger (12.), 0:3 Brzozowski (21.), 1:3 Eshele (90.)

Zuschauer: 3455

Schiedsrichter: Christian Allwardt

Die einen sprechen vom MV-Duell, wieder andere nehmen sogar das Wort Derby in den Mund, was allerdings heutzutage viel zu inflationär benutzt wird. Für uns ist es aber in allererster Linie mal ein weiteres Regionalligaspiel unseres Greifswalder FC und Gott sei Dank ein Heimspiel. Der F.C. Hansa Rostock II, Schlusslicht der Tabelle, kommt zu uns ins Volksstadion und steht natürlich in der Pflicht, hier auch etwas mitzunehmen. Wenn wir aber wirklich nur auf die besagte Tabelle schauen, dann sehen wir dort natürlich klare Verhältnisse. Diesen Fehler dürfen wir allerdings nicht machen, denn gerade auch im Hinspiel haben wir gesehen, wie eng ein Spiel, auch in dieser Konstellation, in dieser Liga werden kann. Liebe Grüße und ein Dankeschön nochmal an David Vogt für seinen Volley im Ostseestadion. Wir wissen aber natürlich auch, dass viele von Euch da draußen auch ein Herz für Hansa haben, entsprechend besonders wird dieses Spiel auch für Euch werden. Wir wollen aber abliefern und an diesem Tag keine Zweifel aufkommen lassen, wo die Punkte am Samstag hingehören – und das ist natürlich Greifswald!

Ausgangslage – Wir wollen nachlegen

Vorlegen ist das eine, aber nachlegen ist dann schon eine ganz andere Nummer. Wir treten gegen die Zweitvertretung des F.C. Hansa Rostock bekanntlich am Samstag um 13 Uhr an. Bereits am Freitag sind aber unsere ärgsten Verfolger im Einsatz. Um 18 Uhr wird der 28. Spieltag eröffnet. In Jena tritt dann der FC Energie Cottbus an, der aktuell zwei Punkte hinter uns steht und vorbeiziehen könnte. Um 19 Uhr wird in Berlin dann auch das Spiel des BFC Dynamo angepfiffen. Die Weinroten empfangen Hertha BSC II. Sie könnten bei einem Sieg nach Punkten mit uns gleichziehen, müssten aber neun Treffer aufholen, um die Tabellenführung zu übernehmen. Nach den ganzen absolvierten Nachholspielen hat sich die Tabelle nun normalisiert und alle Mannschaften haben gleich viele Partien gespielt. Schluss also mit den ganzen Rechenspielen, jetzt geht es um nackte Punkte.

Zeitgleich mit uns am Samstag wird auch der Chemnitzer FC spielen, der zum FSV Luckenwalde muss. Tabellarisch ist es ein Nachbarschaftsduell im absoluten Mittelfeld, der Neunte fährt zum Zehnten. Um 16 Uhr empfängt Eilenburg dann noch Chemie Leipzig. Gleich vier Spiele gibt es dann am Sonntag. Die Plätze vier bis sechs sind dann ab 13 Uhr im Einsatz. Babelsberg empfängt unseren Gegner aus der letzten Woche, Rot-Weiß Erfurt. Die VSG Altglienicke muss, nach dem knappen 2:1-Erfolg beim Berliner AK durch den Pourie-Doppelschlag, nun gegen den FSV Zwickau ran und Viktoria Berlin fährt zu Tomislav Piplicas Lok Leipzig. Den Abschluss des Spieltages bildet wie so oft das Spiel in Meuselwitz. Der ZFC spielt ab 13:30 und trifft auf den Vorletzten, den Berliner AK.

Unser Team – Daedlow verpasst Spiel gegen Ex-Club

Hach, was haben wir uns gefreut, ihn wieder auf dem Platz zu sehen. In Erfurt gab unser zentraler Mittelfeldspieler Oliver Daedlow nach seiner Verletzung sein Comeback und wurde eingewechselt. Natürlich hatte der sich dann auch darauf gefreut am kommenden Samstag gegen seinen Ex-Club anzutreten, mit dem er im Sommer ja sogar noch in die Regionalliga aufgestiegen war. Nun wird er aber doch nicht mitspielen können, denn leider kassierte Oli in Erfurt noch eine gelbe Karte – seine fünfte! Nun ist er also für ein Spiel gesperrt und muss die Partie damit von der Tribüne aus anschauen. Neben ihm könnte dann wohl ein anderer, ehemaliger Hansa-Spieler sitzen. Unser Dauerbrenner Can Coskun hat sich nämlich auch seinen fünften Karton abgeholt, muss damit ebenfalls für ein Match aussetzen.

Gut, dass Jannik Bandowski wieder eine Option ist. Unser Linksverteidiger ist wieder voll im Training und könnte damit gegen Hansa Rostock II zu seinem Startelfcomeback in der Regionalliga kommen. Im Pokal in Schönberg hatte er ja auch bereits wieder von Beginn an auf dem Feld gestanden. Auch Wilmer Cabrera und Julian Rüh sind wieder voll zurück und gehören damit zu den Spielern, die Cheftrainer Lars Fuchs für den Kader für das Heimspiel auswählen kann. Noch nicht wieder zurückkehren werden die länger verletzten Noel Eichinger und Flynn Schönmottel. Außerdem fehlen auch Jorik Wulff und Jakub Jakubov weiterhin. Die beiden müssten ohnehin aufpassen, denn auch ihnen droht bei der nächsten Verwarnung eine Sperre. Ebenfalls vorsichtig sein sollten daher auch Niklas Brandt, Mike Eglseder und Soufian Benyamina, sie stehen allesamt bei vier gelben Karten.

F.C. Hansa Rostock II – Brzozowski endlich angekommen

Für Hansa Rostock II ist das Abenteuer Regionalliga der verdiente Lohn nach einer bärenstarken Oberligasaison im letzten Jahr. Die Entscheidung hochzugehen, haben wir sehr begrüßt, denn es stärkt den Fußball in unserem wunderschönen Bundesland und macht uns nochmal ein Stück weit relevanter auf der Landkarte. Nichtsdestotrotz ist es für unseren Gegner eine sehr schwierige Saison. 13 Punkte hatte die Kogge im Jahr 2023 gesammelt, ging mit dem ersten Rückrundenspieltag im Dezember sogar noch mit einem guten Gefühl in die Pause. 3:2 schlugen sie damals den FC Rot-Weiß Erfurt etwas überraschend. In den neun Spielen im neuen Jahr kamen allerdings lediglich drei weitere Punkte hinzu. Ausgerechnet bei der VSG Altglienicke, dem einzigen Team, das uns besiegen konnte, siegten sie durch einen späten Doppelschlag von Julian Albrecht ebenfalls mit 3:2.

Auf Albrecht werden wir wohl aufpassen müssen. Der Winterneuzugang von den Kickers Offenbach ist vollends eingeschlagen und hat seine Torjägerqualitäten bereits gezeigt. In neun Spielen traf er insgesamt sechs Mal, das kann man schon mal anbieten. Nur Stürmer Mike Bachmann traf mit sieben Saisontoren öfter, allerdings in mehr als doppelt so vielen Spielen. Im Hinspiel haben wir gemerkt, dass Hansa aber auch Defensiv wirklich gut sein kann. Damals hielt uns deren Umschaltspiel aus einer geordneten und disziplinierten Abwehr heraus ziemlich auf Trapp. Wer im Umschaltspiel helfen könnte, ist wohl auch Milosz Brzozowski. Der 19-Jährige ist vor einigen Jahren aus unserem Nachwuchs zur Kogge gewechselt und spielte am vergangenen Wochenende gegen Jena erstmals über 90 Minuten durch. Er gab zudem seine erste Vorarbeit, als sein Weitschuss an den Pfosten den Treffer von Bachmann zum zwischenzeitlichen 1:1 ermöglichte. Wir wünschen Milosz weiter viel Erfolg auf seinem Weg, aber am Samstag darf er seine Klasse dann gerne mal etwas zurückstellen! 😉

Fun Fact – Das erste Tor in Greifswald

Was haben wir uns am Gründonnerstag wieder mal gefreut! Soufian Benyamina sah den startenden Guido Kocer, bediente ihn mustergültig und unsere emsige Nummer 7 vollendete zur 1:0-Führung. Es war sein fünfter Treffer in dieser Regionalligasaison. Die Karriere von Guido im Herrenbereich startete vor fast 17 Jahren im Jahr 2007 bei unserem Gegner, dem F.C. Hansa Rostock II. Aus dem Nachwuchs rückte er damals hoch und versuchte sich für die erste Mannschaft von Hansa zu empfehlen. Für kein anderes Team sollte Guido in seiner Karriere so oft treffen, wie für die Zweite von Rostock. 17 Tore erzielte er in den insgesamt 40 Spielen. Seinen allerersten Treffer im Herrenbereich erzielte er dabei rund drei Wochen vor seinem 19. Geburtstag. Damals wurde er in der 86. Minute für Tobias Jänicke eingewechselt, spielte zusammen mit Amir Shapourzadeh und Fin Bartels. Sein Tor war das 5:0 in der 90. Spielminute. Und wo? Richtig, im Volksstadion, denn Gegner war damals der Greifswalder SV 04. Ein Kreis schließt sich also, erst recht dann, wenn er auch am Samstag wieder netzt! Wir würden uns freuen.